Hart im Nehmen oder die verfluchten Titanwinkel

Keiner möchte, dass das nächste grosse Basler Erdbeben unser salix.haus flachlegt. Die 3D-Software der Spezialisten bzw. hier der Spezialistin, konkret mit Erdbeben so erfahren wie Sie und ich, einfach reglementarisch machtvoller, hat uns nach millisekundenlangem Berechnen rund 350 massive Stahlwinkel eingebrockt. Damit werden die eh schon hyperselbststabilen Holzelemente zusätzlich fixiert. Baslererdbebensicher. Nehmen wir mal an. Wenn die Welt dereinst restlos untergeht, das salix.haus wird stehen bleiben. Samt Inhalt.

126 dieser Winkel aus Titan - auch hier, nur das Beste ist uns gut genug - werden in den Stahlbeton des Tiefgaragendaches geschraubt. Stahl plus Beton - nur Diamant wäre noch härter.

Dazu braucht es 250 Löcher, und Schrauben, viermal so dick und so lang wie in einer neuen Hüfte. Und das dauert. Sehr lange, besonders, wenn man oder frau auf den Stahl im Beton stösst. Hoffentlich hält der Bohrer und geht nicht auf halber Strecke kaputt, wie eben die Betonschraube. Also weiterfräsen.

Macht enorm Lärm, die Sitzposition ist beschwerlich. Zum Glück liegt noch etwas Styropor zum Draufhocken herum. Die Bise pfeift, bei Minusgraden, durch die noch nicht verschlossenen Module. Das ist die andere Seite des hier sonst viel gelobten Zimmermenschendaseins.

Und was meinen die beiden Harten von PM Mangold dazu, Celine und Steven? Da müssen wir durch, es gibt immer Licht am Ende des Tunnels.

Eines ist sicher, Handwerker:innen sind auch 2022 keine Weicheier. Und was einmal mehr für PM Mangold spricht: die Anerkennung der Bosse dort (und Bossinnen, die ich aber nicht kenne) ist ihnen sichtlich gewiss.

Sollte ich mich täuschen, dürfen mir das die beiden Titanbohrer bzw. bohrenden Titane diskret sagen…

Einmal kurz die Taste drücken und 250 Titanwinkel anordnen: im warmen Büro plant es sich leicht.

Ohne Zimmermannshammer - mit Nagelbahn und Klaue - auch keine Zimmerfrau.

Für Titan-Steven wird die bevorstehende RS zum Klacks.